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Kommentierung:  

Dies ist ein sehr emotionales Feedback, das ohne
persönlichen Angriff auskommt, dafür aber eine
Aufforderung an den Feedback-Empfänger enthält.
Es hat mehr den Charakter einer spontanen (durch ein
Ereignis oder ein Gespräch ausgelösten) Äußerung
schon länger angestauter negativer Gefühle als den
eines wohlüberlegten Feedbacks.

Der Unmut des Feedback-Gebers über eine Situation
der Ungewissheit wird durch die dreimalige Wieder-
holung des Schlagwortes „Gerüchte" und die
rhetorische Frage nach Transparenz und Offenheit
über die Zukunft der Abteilung oder des Unternehmens
sehr deutlich und spürbar.

Der rhetorischen Frage folgt unvermittelt eine direkte,
knappe und prägnante Aufforderung an den Feedback-
Empfänger, dem Feedback-Geber Auskunft über das
für die Zukunft zu Erwartende zu geben und die
Situation der Ungewissheit zu beenden.

Während diese überraschende Wende den Feedback-
Empfänger unter Zugzwang setzt, kann das einleitende
„Warum" ihn zwar einerseits noch zusätzlich in eine
Rechtfertigungsposition bringen, ihm aber anderer-
seits auch noch genügend Spielraum lassen, sich
aus der Affäre zu ziehen.

 

Obwohl in diesem kurzen Feedback eine starke
Unzufriedenheit kommuniziert wird, kommt es
aufgrund der geschickten Fragetechnik ganz ohne
(offene) persönliche Kritik aus.

Letztendlich sind jedoch sicher zwei wichtige Faktoren
entscheidend:

– der Ton, in dem das Feedback geäußert wurde und

– die Beziehung zwischen Feedback-Geber und
    -Empfänger

 

Ein vielleicht verärgerter, aber doch gemäßigter Ton
und eine eher freundschaftliche Beziehung zwischen
Feedback-Geber und –Empfänger führen eher zu
einer positiven Aufnahme des Feedbacks als ein
aggressiver Ton des Feedback-Gebers und eine
durch Hierarchie und Machtposition des Feedback-
Empfängers geprägte Beziehung.

In jedem Fall könnte der Feedback-Geber nach der
ersten spontanen Äußerung in einem zweiten Schritt
noch mehr auf seine persönlichen Gefühle (z.B. Angst
vor Veränderung? Existenzangst? Schwierigkeit
aufgrund der Gerüchte, die Situation richtig einzu-
schätzen, etc.) und Bedürfnisse (z.B. klare Verhältnisse,
Sicherheit, Kontinuität, etc.) eingehen und dem
Feedback-Empfänger so Gelegenheit geben, sich in
ihn hinein zu versetzen und dadurch zu einer positiven
Reaktion des Feedback-Empfängers beitragen.

 

                                                         Verfasserin der Kommentierung: 

                                                                                      Andrea S..

 
 

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