Ein Vorgesetzer und ein unterstellter Mitarbeiter kommunizieren – wenn
auch nicht immer bewusst – vor dem Hintergrund eines Macht-Ungleich-
gewichts und unterschiedlicher Rollen-Erwartungen. Daraus ergibt sich:

 

A.  Der Vorgesetzte als Führungskraft ist - qua Rolle -
      Feedback-Geber

Das Geben von Rückmeldungen ist eine Anforderung der Rolle als
personalverantwortliche Führungskraft. Der Vorgesetzte gibt häufiger
dem Mitarbeiter Feedback als dieser ihm selbst (siehe Schaubild
unten
).

In einer natürlichen Beziehung – außerhalb des Unternehmens-
kontextes – wäre das Feedbackgeben und -empfangen ausgeglichener
verteilt.

(180-Grad-Feedbacks, bei denen Vorgesetzte auch von ihren
 Mitarbeitern beurteit werden, gibt es bisher meist nur in größeren
 Unternehmen.)

 

B.  Die ungleiche Machtverteilung ergibt ungleiche Möglichkeiten,
      Feedback zu geben

Wenn einem Vorgesetzen ein Feedback des Mitarbeiters missfällt, hat
dieser – im Vergleich zum Mitarbeiter – grundsätzlich wirksamere Möglich-
keiten, dies zum Ausdruck zu bringen.

Auch wenn es real nicht immer so abläuft: Die Positionsmacht erlaubt es
dem Vorgesetzten, den Feedback gebenden Mitarbeiter zu benachteiligen -
oder ihn sogar zu bestrafen  (Beispiel: schlechtere Leistungsbeurteilung).

 

   Schaubild:  Ungleiche Feedback-Kommunikation zwischen
    Vorgesetztem
und Mitarbeiter

bild - kommunikations-viereck vg-ma

 

 

Weiter zu: 
Die "Feedback für den Chef"-Philosophie (2)  

 

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